21.03.2023

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Kraftwerk in der AntarktisKres ist Mitarbeiter einer Nuklearstation in der Antarktis, die für die Wasserversorgung des Planeten zuständig ist. Er leitet große Mengen geladener Wassermoleküle in die trockenen Regionen der Erde, wo sie zur Bewässerung oder zur Aufrechterhaltung des Wasserspiegels benötigt werden. Während seiner Arbeit erhält er den Anruf eines Freundes, der gerade von einem Raumflug zurückgekehrt ist.

Kres lädt den Raumfahrer für den Abend zu einer Videokonferenz ein, an der auch zwei weitere Jugendfreunde teilnehmen werden. Er ist gespannt auf den Vortrag einer Altertumsforscherin.

Die Freunde treffen sich und lauschen dem Vortrag. Auf der Suche nach Künstlern der Vergangenheit, die ihre Werke dem Kosmos widmeten, wurde die Forscherin auf Mikrofilmen alter Alben fündig. Der Name des Künstlers wird nicht direkt genannt, aber es ist klar, dass es sich um Andrej Sokolow handelt. Die fünf Gemälde bilden verschiedene Szenen aus dem Weltall ab.

Das erste Bild zeigt die weiße Spur eines sich schnell bewegenden Raumschiffs über dem bedrohlich violett gestreiften Himmel des Planeten Venus. Über dem purpurnen Ozean toben die blaugrünen Lichter von Gewittern.

Auf dem zweiten und dritten Bild sind verschiedene Darstellungen von Planeten eines Doppelsterns zu sehen, einmal eines Roten Riesen und einmal eines Blauen Zwergs.

Zweites_Bild.jpg Drittes Bild

Starke Temperaturschwankungen machen irdisches Leben unmöglich, aber es existiert in Form von Siliziumkristallen.

Das vierte Bild schildert die erste Begegnung von Menschen mit denkenden Wesen einer anderen Welt. Die Erdbewohner treffen auf ein riesiges elektronisches Gehirn, das den Betrieb der automatischen Geräte eines ganzen Planeten steuert.

Viertes Bild

Das fünfte Bild zeigt eine automatische Station über dem Saturn. Zu sehen sind die Überreste von Satelliten, die durch die Schwerkraft des Saturn auseinandergerissen wurden.

Fünftes Bild

Kres und seine Freunde bewundern die Schönheit und Ausdruckskraft der alten Gemälde. Sie loben die Fantasie des Künstlers. Denn sie wissen, dass die Menschen damals nur die Planeten des Sonnensystems und ihren Mond direkt sehen konnten. Der Raumfahrer Niokan betont, dass der antike Maler das allgemeine Gefühl der Unendlichkeit des Kosmos überzeugend dargestellt habe.

Plötzlich und unerwartet wird das Gespräch unterbrochen. Ein Sturm zieht auf und Kres muss seinen Arbeitsplatz, der sich auf einem Turm befindet, herunterfahren und am Boden verankern.

Kres sinniert über die Menschen der Vergangenheit, ihre ersten Schritte in den Kosmos und ihren Weg in eine glücklichere Zukunft.

Hintergrund

Die Kurzgeschichte »Fünf Gemälde« gehört zum Zyklus »Der große Ring«. Nach den verwendeten Namen und Begriffen zu urteilen, spielt die Handlung der Erzählung ungefähr in der gleichen Welt und zur gleichen Zeit wie der Roman »Der Andromedanebel«.

Dr. Ekaterina Konstantinovna Agapitova hat in ihrer Dissertation »Die Fantasiewelt von I.A. Jefremow: Problematik und Poetik« dargelegt, welche Bilder der Schriftsteller beschrieben haben könnte. Für das erste Bild fand sie keine Entsprechung, die anderen Bilder dagegen konnten identifiziert werden.

Die Erzählung ist eine Hommage an Andrej Sokolow als einen herausragenden Vertreter der kosmischen Malerei. Seine Bilder haben viele Generationen von Lesern utopischer Literatur beeindruckt und begeistert. Jefremow würdigt sein Talent und seine Vision mit dieser kurzen, aber eindrucksvollen Geschichte.

Persönliche Wertung

Ich bin durch Zufall auf diese Geschichte gestoßen. Leider gibt es keine deutsche Übersetzung.

Die Art und Weise, wie Jefremow über die Rolle von Kunst und Wissenschaft für den Fortschritt der Menschheit nachdenkt, gefällt mir sehr.

Außerdem finde ich seinen romantischen und optimistischen Blick in die Zukunft sehr ansprechend. Er glaubt an eine mögliche Harmonie zwischen Mensch und Natur, zwischen verschiedenen Völkern und Kulturen, zwischen Wissen und Gefühl. Er zeigt auch seine Bewunderung für den Kosmos als Quelle der Inspiration und Entdeckung. Die fünf Gemälde sind nicht nur Kunstwerke, sondern auch Symbole für die Suche nach dem Unbekannten. Jefremows Vision einer harmonischen Zukunft, in der die Menschheit die Natur respektiert und den Kosmos erforscht, lädt zum Träumen und Nachdenken ein...

Zum Buch

 Originaltitel:  Пять картин (Fünf Gemälde)
 Autoren:  Iwan Jefremow

Quellen

[1] Iwan Jefremow – Fünf Gemälde

[2] Dr. Ekaterina Konstantinovna Agapitova - Die Fantasiewelt von I.A. Efremov: Problematik und Poetik (Фантастический мир И.А. Ефремова: проблематика и поэтика)

[3] Соколов - Советская космическая живопись - Общественно Полезный Канал (Youtube)

Video unter Creative Commons-Lizenz mit Quellenangabe (Wiederverwendung erlaubt) erschienen

[4] Пять картин – Wikipedia (russ.)

Bilder:

[5] Андрей Соколов - Космическая фантазия, Moskau Изогиз, 1963 г.

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